Engpässe bei evangelischen Kindergärten

Veröffentlicht am 01.07.2005
in Ludwigsburger Kreiszeitung

 
(vA) -Die Kirchenpflegeordnung sowie die Kindergartenarbeit und ihre Finanzierung bildeten die Schwerpunkte der Tagung des evangelischen Gesamtkirchengemeinderats.

Laut Kirchenpfleger Siegfried Schmid unterhält die evangelische Gesamtkirchengemeinde in Ludwigsburg insgesamt 23 Kindergärten mit 34 Gruppen. In ihnen würden über tausend Kinder von etwa 60 Fachkräften bei variablen Öffnungszeiten betreut.
Gesetzliche Auflagen, die Anforderungen der Eltern und örtliche Notwendigkeiten hätten in den vergangenen Jahren für deutlich mehr Flexibilität gesorgt, so Schmid. Die Fülle der Angebote stelle hohe Anforderungen an die Fachkräfte, schlage sich aber auch auf der Kostenseite nieder. Kostete die Kindergartenarbeit die Gemeinden im Jahr 1998 noch 315 000 Euro, so sind es mittlerweile 449 000 Euro. Das bedeute eine Steigerung von 40 Prozent - und für die Kirchengemeinden das Ende des Machbaren. Kooperationen und Rationalisierungen seien angesagt, so Schmid.
Aus diesem Anlass habe im vergangenen Jahr eine Qualitätswerkstatt alle Arbeitsgebiete unter die Lupe genommen. Die Gespräche auf allen Ebenen hätten das Miteinander der beteiligten Einrichtungen stark gefördert, berichtete Fachberaterin Ilse Luckmann.
Trotzdem müssten neue Finanzierungsmodelle angedacht werden. Eine sozial verträglich Anhebung der Elternbeiträge sei bereits beschlossene Sache.
Mit der Stadt werde ebenfalls seit zwei Jahren über eine Erhöhung der Zuschüsse verhandelt - bislang ohne Erfolg, so Schmid. Wenn es nicht zu einer Einigung komme, müssten sogar einzelne Angebote gestrichen werden.
Unstrittig sei, dass die über tausend Kinder - von denen 43 Prozent der evangelischen Kirche angehören sowie 39 Prozent gar keiner Konfession - die Betreuung nötiger hätten denn je. Gerade für Ausländer- und Migrantenkinder sei der Kindergartenbesuch eine unverzichtbare Integrationsmaßnahme. Ein kleiner Lichtblick war dennoch die Kirchenpflegerechnung, die trotz aller Schwierigkeiten und Engpässe ausgeglichen vorgelegt wurde. Auch freute man sich, dass die Spendenbereitschaft der Ludwigsburger größer ist als je zuvor. Man werde das Geld sinnvoll investieren - unter anderem in die Kindergartenarbeit.