Kinderbetreuung: „Wir brauchen diese Zeitspanne“

Veröffentlicht am 31.08.2019
in Ludwigsburger Kreiszeitung

Nachtschicht, Spätschicht, Frühschicht,
Freiwoche – dieser Rhythmus bestimmt
den Alltag von Christine Krüger (Name
von der Redaktion geändert). Die Mutter
von drei Kindern arbeitet bei Bosch in der
Produktion der Dieseleinspritzpumpe. Der
Job gibt den Takt vor, in dem die Mutter
den Alltag der Familie organisiert. Die beiden
zwei- und vierjährigen Söhne besuchen
das evangelische Kinder- und Familienzentrum
Kindertagesheimat, ihre
Tochter kommt jetzt in die Schule. Die
Kindertagesheimat bietet eine Betreuungszeit
von elf Stunden an.
Familie Krüger konnte sich auf das Zeitfenster
von 6.30 bis 17.30 Uhr verlassen.
Bisher. Der Träger, die evangelische Kirche,
reduziert zum 1. September die Öffnungszeiten
um zwei Stunden. Statt bisher
elf Stunden hat die Kindertagesheimat nur
noch neun Stunden geöffnet. Fehlendes
Personal hat den Träger zu diesem Schritt
gezwungen.
Die neuen Öffnungszeiten sind von 8 bis
17 Uhr. Neun Stunden Kinderbetreuung
sind immer noch eine lange Zeit, viel länger
als in vielen anderen Kindergärten in
der Stadt, könnte man meinen. „Wir nutzen
nie die gesamten elf Stunden Betreuung,
aber wir brauchen das Zeitfenster“,
sagt die 35-Jährige. Der Einschnitt jetzt
bringt den gesamten Rhythmus der Familie
durcheinander: „Ich fühle mich hilflos.“
Auch Tage nach Bekanntwerden
der Entscheidung hat sie
keine Idee, wie es weitergehen
soll...

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