Pressearchiv der Kindertageseinrichtungen im Kirchenbezirk Ludwigsburg

Kirchen unterstützen Regierung bei Ausbau der Kinderbetreuung

Veröffentlicht am 19.01.2005
in Ludwigsburger Kreiszeitung

 'Kein Widerspruch zum christlichen Familienbild'

Berlin/Magdeburg - (dpa) Der von der rot-grünen Koalition vorangetriebene Ausbau der Kinderbetreuung auch für unter Dreijährige steht nach Auffassung der beiden großen Kirchen nicht 'im Widerspruch zum christlichen Familienbild'.
Dies unterstrichen der Vorsitzende der Familienkommission der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Georg Sterzinsky, sowie die Landesbischöfin Margot Käßmann gestern nach einem Gespräch mit Familienministerin Renate Schmidt (SPD).
Die Kirchen unterstützten dabei die Ziele des Gesetzes zum Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder. Bei ihrem Ziel, Deutschland zum 'familienfreundlichsten Land in Europa zu machen' und die Lebensbedingungen für Eltern und Kinder zu verbessern, suche sie auch den engen Schulterschluss mit den Kirchen, betonte die Familienministerin.
Kardinal Sterzinsky wies Befürchtungen zurück, dass der Staat mit dem Ausbau der Kinderbetreuung in das Erziehungsrecht der Eltern eingreifen wolle. Es gehe darum, jungen Müttern und Vätern Beruf und gemeinsame Kindererziehung zu ermöglichen, sagte Käßmann. Die Betreuungsangebote entsprächen den Bedürfnissen vieler Eltern.
Schmidt und die Kirchenvertreter plädierten für eine umfassende Wertevermittlung. Wenn mehr frühkindliche Bildung in den Kindertagesstätten Einzug halte, dürfe es nicht nur um Sprachdefizite oder eine bessere Vorbereitung auf die Schule gehen.
Unterdessen entscheiden die Bürger von Sachsen-Anhalt nach jahrelangem politischen Streit am Sonntag in einem Volksentscheid über die Kinderbetreuung. Vor zwei Jahren hatte die CDU/FDP-Koalition von Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) wegen leerer Kassen Einschränkungen beschlossen. Ein Bündnis von Eltern, Sozialverbänden und Gewerkschaften will diese rückgängig machen.

Ludwigsburger Kreiszeitung

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