Pressearchiv der Kindertageseinrichtungen im Kirchenbezirk Ludwigsburg

Oberbürgermeister Spec verspricht: Es soll mehr Betreuungsangebote geben

Veröffentlicht am 30.01.2006
in Ludwigsburger Kreiszeitung

Veröffentlicht am 30.01.2006


Oberbürgermeister Spec verspricht: Es soll mehr Betreuungsangebote geben

Besuch im katholischen Kindergarten Eden – „Aber keine Schuldenmacherei auf Kosten künftiger Generationen“



OB Werner Spec (zweiter v. l.) im Kindergarten Eden.

(AB) – Die rückläufigen Kinderzahlen sollen für zusätzliche Betreuungsangebote und nicht nur für die Schließung von Gruppen genutzt werden. Dies bekräftigte Oberbürgermeister Werner Spec am Samstag bei einem Besuch im katholischen Kindergarten Eden in Eglosheim.

Die Einrichtung in der Hirschbergstraße, in der momentan 85 Kinder betreut werden, darunter elf unter drei Jahren, hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen. Im Kindergarten war in den vergangenen Wochen große Unruhe ausgebrochen, weil man befürchtete, die Stadt werde eine der Betreuungsgruppen schließen.
Stadträte gaben sich am Samstag förmlich die Klinke in die Hand und schließlich kam auch noch der OB selbst. Das Thema Kindergarten ist inzwischen Chefsache geworden. Nachdem die Ludwigsburger Kreiszeitung nicht-öffentlich diskutierte Pläne über die Schließung von Kindergarten-Gruppen publik gemacht hatte, waren die Wellen hochgeschlagen.
Ist auch der Kindergarten Eden betroffen? Bei seinem Besuch sorgte der Oberbürgermeister für Klarheit. „Hier wird keine Gruppe geschlossen“, sagte Spec.
In der vergangenen Woche hatte er in der Diskussion um einen Abbau von Kindergartengruppen nur erklärt, dies werde nicht mehr als drei Gruppen betreffen. Ohne jedoch konkrete Kindergärten zu nennen.
Am Samstag sagte der OB im Gespräch mit Eltern und Erzieherinnen, dass die Stadt verantwortungsvoll mit den Finanzen umgehen und deshalb auch für eine gute Auslastung in den Kindergärten sorgen müsse.
Wenn eine Gruppe nur zur Hälfte belegt sei, dann koste das die Stadt und somit den Steuerzahler viel Geld.
Der OB bezeichnete die aufgeflammte Diskussion und den Druck, der jetzt auf den Gemeinderat ausgeübt werde, als kontraproduktiv. Das Thema sollte seiner Meinung nach „mit großem Vertrauen“ diskutiert werden.
Spec versprach, dass die Stadt die Betreuung von unter Dreijährigen ausbauen werde und dafür in manchen Kindergärten frei werdende Kapazitäten nutzen wolle. Der OB wiederholte, dass Bildung und Betreuung für ihn in Ludwigsburg höchste Priorität genießen, er wehre sich aber gegen Schuldenmacherei auf Kosten künftiger Generationen.
Spec wurde freilich auch mit den ganz konkreten Problemen der Eltern konfrontiert. So berichtete eine Mutter, dass sie die Möglichkeit habe, wieder ganztags zu arbeiten – nun brauche sie aber dringend eine entsprechende Betreuung für ihr Kind.
Der katholische Kindergarten Eden ist da bereits den Weg Richtung Ganztagesbetreuung gegangen. Die Einrichtung hat durchgehend von 7 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Betreuungszeit pro Kind beträgt 30 Stunden in der Woche und kann in diesem Zeitkorridor frei gewählt werden. Laut Martin Wunram von der katholischen Gesamtkirchengemeinde gibt es eine rege Nachfrage nach Plätzen. Und Wunram weiß, was die Familien brauchen: Ganztagesangebote für alle Kinder von null bis sechs Jahren. „Wir als Träger würden diesen Weg gerne mitgehen“, sagte er gegenüber der LKZ.
Der katholische Kindergarten wird abzüglich der Elternbeiträge zu 85 Prozent aus Stadt- und Zuschussmitteln des Landes finanziert, 15 Prozent steuert die Gesamtkirchengemeinde bei.





Die Online-Publikation dieses Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Ludwigsburger Kreiszeitung

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