Pressearchiv der Kindertageseinrichtungen im Kirchenbezirk Ludwigsburg
Kinder sollen wieder lachen können
Veröffentlicht am 26.02.2005
in Ludwigsburger Kreiszeitung
„Kinder sollen wieder lachen können“
Erzieherin will einen Kindergarten bauen
(aki) – An Kindergärten werde oft zuletzt gedacht, auch bei der Aufbauhilfe in tsunamigeschädigten Ländern, findet die Ludwigsburger Kindergartenleiterin Petra Wanke. Mit Unterstützung von Kolleginnen will sie den Wiederaufbau eines Kindergartens in Sri Lanka finanzieren.
Für drei Schulen in dem Städtchen Weligama macht sich eine deutsche Stadt stark. Den Ort im Süden Sri Lankas hat die Flutwelle besonders hart getroffen, hat am 26. Dezember innerhalb von Sekunden unter anderem einen Kindergarten weggespült. Viele Kinder sind außerdem zu Waisen geworden. „Die laufen jetzt im Chaos herum und bräuchten dringend einen Ort, wo sie wieder zusammen lernen, spielen und lachen können“, weiß Petra Wanke. Sie hat im Sommerurlaub in Weligama freundschaftliche Bande geknüpft. Von einem Bekannten dort hat sie erfahren, dass viele Kinder nachts sitzen bleiben und sich weigern, zu schlafen, oder aus dem Schlaf aufschrecken. Vor allem die ärmsten Kinder treffe der Verlust des Kindergartens, der gebührenfrei war, während reichere Familien ihre Kinder wieder in einen Privatkindergarten schickten. Den anderen fehlt aber nicht nur ein Hort der Geborgenheit, der das Leben wieder zu ordnen hilft. Sie verlieren auch den Anschluss an die Bildung. In Sri Lanka beginnen die Kinder bereits im Kindergarten mit dem Schreiben. Damit der „Start ins Leben für die Ärmsten der Armen nicht verbaut wird“, will Petra Wanke rund 10 000 Euro sammeln. So viel rechnet sie für den Bau und die Ausstattung eines Kindergartens für etwa 30 Kinder. Die Leiterin des Kindergartens Fuchshofstraße hat die evangelische Kirche als Kindergartenträger sowie Erzieherinnen von weiteren 14 Kindergärten im evangelischen Kirchenbezirk Ludwigsburg für die Mithilfe gewonnen. Mit verschiedenen Aktionen wie Kuchenverkäufen oder Flohmarkt soll das Geld zusammenkommen. Wanke steht in Kontakt zu einer einheimischen Vertrauensperson, die den Bau, der bald beginnen soll, betreut und darauf achtet, dass jeder Euro dem neuen Kindergarten zugute kommt. Die Erzieherin stellt sich vor, dass sich die finanzielle Hilfe zu einer ideellen ausweitet und eine Partnerschaft mit dem Kindergarten in Wilegama entsteht. Sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen beider Länder sollten voneinander erfahren und lernen können, so die Vision der Aufbauhelferin.
